Anlässlich des
Bundestreffens des
VERBANDES DEUTSCHER PUPPENTHEATER e.V.

vom 16. Bis 19. Januar 2014 und des Jubiläums ‚30 Jahre Theater Fadenschein‘
in Braunschweig ist ‚theater minimal‘ zum Rahmenprogramm mit der Inszenierung
„Der glückliche Hans“  eingeladen.
 
 
Foto:<br>Christine Jörss-Munzlinger<br><br>
Theaterzeitschrift  ‚Puppen, Menschen & Objekte‘, Nr.: 110, 2014

„Der glückliche Hans“ / theater minimal Berlin
Aufführung zum Gastspiel bei der  Verbandstagung Deutscher Puppenspieler in Braunschweig  im Januar 2014
Ein kleines schwarzes Podest in Tischhöhe, ein schlichter grauer Abdeckvorhang und zwei gemalte Buschversatzstücke markieren die Bühne. Norbert Schwarz kommt Mundharmonika spielend auf und beginnt zu erzählen: von seinem Vater und Urgroßvater, die ebenfalls Hans hießen und in deren Besitz ein Geschichtenstein war, der über Generationen weitergereicht wurde. Dieser Stein flüstert ihm die Geschichte vom glücklichen Hans ins Ohr.
Die Hauptperson ist eine kleine Flachfigur mit beweglichen Beinen; die anderen Personen der Geschichte sind flache Stellfiguren: Reiter, Bauer, Fleischer, Gänsehirt (Figuren und Bühne: Doris Gschwandtner).
Eine witzige Idee ist der zweigeteilte Spiralblock, mittels dem Pferd, Kuh, Schwein und Gans gezeichnet auf die Bühne kamen und bei dem Vorder- und Hinterteil zu einer Schweinkuh oder einem Kuhschwein zusammengefügt werden  konnten. Dass der Skizzenblock in weißer Farbe blieb, war sicher gewollt, fand ich jedoch schade, denn farblich gestaltet, würde er Teil des Bühnenbildes werden.
Hans ist Schornsteinfeger, eine hübsche Variante, da dieser Berufszweig doch sprichwörtlich mit dem Glück verbunden ist. Als naiver Kerl bemerkt er nicht, dass er immer wieder übers Ohr gehauen wird. Als er schließlich mit einem Stein statt mit einem Goldklumpen dasteht, ist es der Stein des Geschichtenerzählers. Im Märchen vom „Hans im Glück“ liegt das Glück in der Besitzlosigkeit und der Freiheit; in dieser Fassung liegt es in der Begabung, Geschichten erzählen zu können.
Das kann Norbert Schwarz!  An der Seite der Bühne stehend, spricht er mit lebendiger Stimme die Dialoge. (...) Mit mehr Abwechslung in den Auf- und Abgängen und mit verschiedenem Bewegungsduktus der Figuren entstände dann ein lebendigeres Spiel (Regie: Edelgard Hansen).
Norbert Schwarz darf sich – und den Kindern – mehr Zeit nehmen und geben, um die illustrierte Erzählung zur Theaterdarbietung werden zu lassen.

Ilsebyll Beutel-Spöri, kleines spectaculum